23. Oktober 2022

Was Laser Lab von der Schweizer Armee gelernt hat

Was Laser Lab von der Schweizer Armee gelernt hat

Das Thema dieses Beitrags ist Produktivitätssteigerung. Das Ziel ist, dass jeder Leser eine Methode zur Produktivitätssteigerung kennenlernt und diese direkt für seine Aufgaben anwenden kann. Die Massnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, sind eine kurze Einführung, warum wir über diese Methode schreiben und kurze Textabschnitte darüber, was die Methode ist und wie sie funktioniert.
Ps. Diese kurze Einleitung gibt ihnen bereits einen Hinweis, um welche Methode es sich handelt.

Warum nutzen wir eine Methode zur Produktivitätssteigerung

„Ich schreibe dir einen langen Brief, weil ich für einen kurzen keine Zeit habe.“ Dieser berühmte Satz wird verschiedenen Personen zugeschrieben, unteranderem Johann Wolfgang von Goethe. Doch das damit beschriebene Phänomen ist uns allen bekannt. Wir setzen ein «kurzes» Meeting an, doch zum eigentlichen Kernthema kommen noch zusätzliche Themen dazu – «Hey, da wir gerade alle hier sind…». Das passiert nicht nur in Meetings, sondern überall, wo durch fehlende Vorbereitung und fehlender Klarheit Aufmerksamkeitsdiebe ins Feld geraten. Wir lassen uns dadurch vom eigentlichen Ziel ablenken. Beispiele gefällig? Sobald das E-Mail Postfach blinkt, stürzen wir uns darauf. Sobald das Telefon vibriert, checken wir die Benachrichtigungen. Nur selten zeigen sich in diesen Postfächern Dinge, die uns beim eigentlichen Vorsatz unterstützen.

Damit wir im Laser Lab in weniger Zeit mehr erreichen, machen wir von einer einfachen, aber effektiven Methode gebrauch. Die Leser unter ihnen, welche eine Militärvergangenheit haben, werden diese Methode wiedererkennen.

Die Vorbereitung bestimmt die Qualität der Ausführung

Bevor im Militär eine Übung durchgeführt wird, erklärt ein Gruppenführer, was das Thema und das Ziel dieser Übung ist. Sind diese Informationen einmal vermittelt, wird das Vorgehen zur Zielerreichung besprochen. Die wichtigsten Informationen sind dazu bereits auf einer Übungstafel stichpunktartig beschrieben und visualisiert.
Der Aufbau ist immer derselbe:

Thema: Um was geht es in dieser Übung? Welcher Fachbereich ist betroffen?

Ziel: Was ist nach der Durchführung der Übung erreicht?

Massnahmen: Was ist zu tun, damit die Übung erfolgreich ist? Welche Informationen und Hilfsmittel werden dafür benötigt? Usw.

Diese Methode zur Übungsvorbereitung ist nicht nur im Militär wirksam. Auch im Arbeits- oder Familienumfeld wird die Anwendung dieser Methode zu mehr Effizienz, Transparenz, Klarheit und letztendlich Vertrauen führen. Zum einen, weil der Leader besser vorbereitet ist. Indem er sich bereits vor dem Einsatz für ein Ziel und deren Zwischenschritte entscheidet, ist er in der Lage, alle Ablenkungen, Umwege und Hindernisse zu antizipieren. Zum anderen macht er seine Vorbereitung und Gedankengänge für die Teamkollegen sichtbar. Statt die Übung mit endlosen Herleitungen und Grundsatz-Diskussionen zu starten, ladet er sein Team jetzt ein, das Ziel zu verstehen, die Massnahmen zu überprüfen und wenn nötig anzupassen oder zu ergänzen. Nun können die gemeinsam geprüften und festgelegten Massnahmen umgesetzt werden.

Testen Sie die Methode in verschiedenen Situationen

Entgegen den oben beschrieben Beispielen, sollten Sie diese Methode nicht nur bei Militärübungen oder Teammeetings einsetzen. Folgend teile ich ihnen 7 Alltagsbeispiele, bei welchen Sie mit der Anwendung dieser Methode sofort bessere Resultate erzielen:

  • E-Mail-Nachrichten oder Briefe
  • Telefonate oder Online-Meetings
  • Zielsetzung / Tagesplanung
  • Eventplanung oder Messeteilnahme
  • Zubereitung einer Mahlzeit
  • Geschenke / Überraschungen
  • Wochenendausflug

Dabei stellen Sie sich immer die folgenden Fragen:

Was ist das Thema dieses Ereignisses? Diese Antwort hilft ihnen den Kontext der Aufgabenstellung passend zu wählen.

Was ist das Ziel des Ereignisses? Versuchen Sie dabei möglichst spezifisch und klar zu sein.

Welche Massnahmen führen dazu, dass das Ziel erreicht wird? Welche Schritte müssen durchlaufen, welche Informationen gesammelt und welche Ressourcen beigeholt werden.

Ihre Antworten auf diese Fragen können Sie in Form einer Textvorlage, einer Gesprächsagenda, einer Ziel- oder Übungstafel oder als eine Aufgabenstellung zusammenfassen und visualisieren.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der, durch diese Methode gewonnenen Zeit! Wenn Sie sich nun fragen, was Sie mit all der gewonnenen Zeit machen, zögern Sie nicht, sich bei mir zu melden. Ich habe einige Ideen, die ich mit Ihnen teilen möchte.

Adrian Koop,
Chief Path Creator
akoop@laserlab.ch
052 397 00 11