17. Mai 2024

In vier Schritten weg von der Lieferanten-Abhängigkeit

In vier Schritten weg von der Lieferanten-Abhängigkeit

Es reicht nicht mehr aus, Lieferanten einfach nur als Waren- oder Dienstleister zu betrachten. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen gemeinsame, enge und strategischen Partnerschaften aufbauen.

Dieser Wandel von der reinen Lieferantenbeziehung zur Wertschöpfungspartnerschaft erfordert jedoch einen proaktiven und strategischen Ansatz beider Seiten:

Es beginnt beim Festlegen gemeinsamer Ziele, um auch den gegenseitigen Anspruch an die Zusammenarbeit und derer Resultate zu definieren. Nur mit dieser gegenseitigen Klarheit besteht die Chance, dass Partner gemeinsame Investitionen und Risikoteilung für langfristige die Perspektive in Betracht ziehen.

Um die enge(re) Zusammenarbeit zu fördern, benötigt es gemeinsame Rituale für den kulturellen Austausch und das gegenseitiges Verständnis – denn schnell geht vergessen, dass der Partner nicht den gleichen Einblick und somit das gleiche Bewusstsein für das Projekt hat. Das Fundament dieser Rituale und des Austauschs ist eine vertrauensvolle, offene und regelmässige Kommunikation.

In der Folge wollen wir jeden einzelnen der vier Schritte genauer unter die Lupe nehmen:

1. Gemeinsame Ziele, gegenseitigen Anspruch und Leistungsmessung definieren:

Identifizieren Sie gemeinsame Ziele, an denen beide Seiten gleichermassen interessiert sind. Definieren Sie klar den gegenseitigen Nutzen und Anspruch der Partnerschaft, wie z. B. Kosteneinsparungen, Innovationskraft oder Marktzugang.
Vereinbaren Sie klare Indikatoren, um den Erfolg der Partnerschaft in Bezug auf die definierten Ziele zu messen. Führen Sie Leistungsüberprüfungen durch, um den Fortschritt zu analysieren, Verbesserungspotenziale zu identifizieren und Massnahmen zur Optimierung einzuleiten. Etablieren Sie einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess, um die Partnerschaft stetig weiterzuentwickeln und an veränderte Anforderungen anzupassen.

2. Enge Zusammenarbeit und gemeinsame Rituale für kulturellen Austausch und gegenseitiges Verständnis:

Arbeiten Sie eng zusammen, um gemeinsame Probleme zu lösen, Verbesserungen zu erzielen und neue Möglichkeiten zu identifizieren. Fördern Sie einen kollaborativen Ansatz, bei dem beide Seiten ihre Expertise, Ressourcen und Ideen einbringen. Legen Sie einen gemeinsamen Ehrenkodex fest, der die Werte und ethischen Grundsätze der Partnerschaft definiert. Etablieren Sie gemeinsame Rituale und fördern Sie den kulturellen Austausch und das gegenseitige Verständnis, um Unterschiede abzubauen und eine gemeinsame Basis zu schaffen. Respektieren Sie die unterschiedlichen Werte, Normen und Arbeitsweisen des anderen Partners. Investieren Sie in Trainings und Workshops, um die Zusammenarbeit in und zwischen den Teams zu verbessern.

3. Vertrauen und offene, transparente und regelmässige Kommunikation aufbauen:

Schaffen Sie eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit durch regelmässige Kommunikation und Informationsaustausch. Fördern Sie Transparenz in allen Aspekten der Beziehung, einschliesslich Geschäftsmodellen, Leistung, Herausforderungen und Chancen. Nutzen Sie offene und ehrliche Kommunikation, um Probleme frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Etablieren Sie regelmässige Treffen, um den Fortschritt zu verfolgen, Probleme zu lösen und neue Möglichkeiten zu identifizieren. Halten Sie alle Beteiligten auf dem Laufenden und sorgen Sie für eine offene und transparente Kommunikation.

4. Gemeinsame Investitionen und Risikoteilung für langfristige Perspektive und Nachhaltigkeit:

Investieren Sie gemeinsam in die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen, die für beide Seiten von Vorteil sind. Teilen Sie Risiken und Chancen gerecht auf, um eine langfristige Ausrichtung der Partnerschaft zu gewährleisten. Entwickeln Sie klare Pläne für den Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen und Herausforderungen.
Konzentrieren Sie sich auf eine langfristige Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit, um eine stabile und erfolgreiche Partnerschaft aufzubauen. Berücksichtigen Sie bei allen Entscheidungen die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft. Setzen Sie sich gemeinsam für nachhaltige Geschäftspraktiken und ethisches Handeln ein.

Das wichtigste und erfolgversprechendste Resultat der Transformation einer Lieferantenbeziehung zur Partnerschaft: Ihr Unternehmen und die ganze Fertigungskette wird flexibel und anpassungsfähig, um auf veränderte Marktbedingungen, neue Herausforderungen und technologische Entwicklungen zu reagieren. Sie werden dabei offener für neue Ideen und Ansätze, um die Partnerschaft innovativ weiterzuentwickeln.

Diese Anpassungsfähigkeit wird heute mit dem Modewort „Supply Chain Resilience“ beschrieben, ist aber mit einer klassischen Supply Chain nicht zu erreichen. Denn die Unternehmen in einer Wertschöpfungskette bestehen aus Menschen. Und es sind die Menschen und deren Beziehung und Einsatzbereitschaft, welche die Resilienz ausmachen. Menschen wollen kein Management (wie im Supply Chain Management). Menschen wollen Leadership (wie in Value Chain Leadership).

Adrian Koop,

Chief Path Creator von Laser Lab
052 397 00 11